Tagebucheintrag vom 19. September 1917⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 10001, Seite 40

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19. September 1917. 1) Baron Pfetten-Arnbach
Vermutlich gemeint: Max Freiherr von Pfetten-Arnbach.
, Niederarnbach, Oberbayern, die Satzungen der Genossenschaft katholischer Edelleute: Caritas im Stillen, darum Kapital sammeln und Grundbesitz schützen. Die Genossenschaft tritt wenig nach außen, weil der Gegensatz gegen den Adel im Allgemeinen, nicht aber gegen die einzelnen Namen. Ablaß für Patrona Bavariae auf 14. Mai für ganz Bayern, nicht bloß Oberbayern: Die Genossenschaft hat die Taxen bezahlt. Werde auf die Konferenz kommen, besonders Bischof von Passau. Ich erkläre, daß der Adel, durch seine Tradition gebunden, ähnlich wie eine Monarchie, in Westfalen, Schlesien, Bayern eine große Mission hat, fürs katholische Leben in der Öffentlichkeit unsere Ritter.

2) Priesterkrankenkasse fürs Erzbistum: Vorsitzender Benefiziat Dettendorfer, Kassier Kurat Leibenger, Schriftführer Benefiziat Rieder. Sind approbiert, wirken neben der Emeritenanstalt, adress. nur um mehr zahlen zu können. Ich übernehme das Protektorat.

3) Pater Amandus Friedrich kommt von einem Schloß in Westfalen. Ich schicke ihn zum Generalvikar, gebe ihm nicht Aussicht, da er kein Abitur hat und keinen Pfarrkonkurs.

4) Auf dem Ordinariat 11.00 - 12.30 Uhr Verhandlungen über Dr. Sanz: Oberseminarlehrer Junkert, Beirat des Pädagogikums bezeugt nur, daß er nicht glaube, daß etwas Gemeines vorgekommen sei, das Gerücht sei nicht soweit verbreitet. Weihbischof Neudecker, und Dunstmair. Das Protokoll freilich stark.

5) S.KV Alemannia und Karolingia: Professor Hoffmann, Konrektor Weissenberger, Abgeordneter Giehrl (Martin sei krank geworden), freue mich nahe zu kommen, bitte mir das Du aus, für Alemania „Philister“ sechs Ehrenphilister, Familienabend in der Union.

6) 14.30 Uhr Prinzessin Hildegard wegen des Nikolausanliegens: Telegramm an Rupprecht, Eilbrief nach Lindau.

Karte abgegeben: Oberlandesgerichtsrat Christ Bamberg, zur Zeit Statistisches Landesamt München, mit Grüßen vom Erzbischof von Bamberg.

Herr Schneider, der Nachbar sagt selber, gewöhnlich 2 M. Am Abend 21.00 Uhr liegt der Brief noch da, den ich früh 9.00 Uhr angefangen habe.
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Digitalisat Faulhaber-Edition