Tagebucheintrag vom 13. August 1945⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 124

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Digitalisat Faulhaber-Edition
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Montag, 13.8.45, Graßl mit Stritter: Stritter war vorgeladen, es seien nur drei Kirchen genehmigt, es werde mehr gebaut. Wir haben uns an keinen Numerus gebunden. Unsere Eingabe muß bei gesucht werden. Das wäre ja strenger als die Nazi. Er selber teilt noch mit, daß zu wenig Lohnsteuer bezahlt wurde.

Direktor Dorst, Pfälzer Bank. Er selber wurde sofort wieder bestätigt. Für Geiger, den Neffen eines Bamberger Domherren, der Entlassene legte eine Fürsprache ein und der wurde wieder eingestellt. Aber immer noch in Sorge ... Darum soll er noch Erzbischof Bamberg eine Empfehlung geben lassen.

Josef Arnold, Priester von Hamburg, mit einem Hauptmann und Frau noch gefangen und fährt in der Welt herum, er suchte um ein paar Empfehlungen mit Unterschrift an. In Gottes Namen. Mein Bild sei doch viel in Zeitungen. Während ich schreibe, bekommen die Drei Teller Suppe im kleinen Eßzimmer - dann im Empfangszimmer Empfehlung, 1 000 M., Brief an Tügel, kleines Lichtbild. Die Frau evangelisch.

16.00 Uhr aus der Pfalz Studienprofessor Damm, Monsignore Walzer, laut Ballmann Zustände in der Pfalz, Plünderungen .. Nun wenigstens dafür danken, sie durch meine Vermittlung 1 400 Lastwagen erhalten, sonst sofort Hungersnot. Unter den Franzosen schreckliche Zustände. Man will aber Confessionsschule. Thalhamer begleitet sie zum Ministerpräsidenten.

Äbtissin Seligenthal und Frau Callista, Leiterin der Oberschule. Ihre Schulräume zuletzt mit Polen. - Waren hier bei Zinkl und Captain Ganner, um die Schulräume frei zu bekommen. Die Höhere Schule und Lehrerinnenbildungsanstalt (seit 1867) werden noch zurückgestellt werden.

Dann besuche ich Hubertusstraße 1 - die Paramente für die kleine Kapelle zu bringen.

Nicht zu Besuch vorgelassen: Prinzessin Arenberg
Es könnten Anne-Louise von Arenberg, geborene de Mérode oder Gabrielle von Arenberg, geborene von Wrede gemeint sein.
, - Dr. Küppenbender, Direktor der Zeisswerke in Jena, „sieht die einzige Chance, die Deutschland noch hat, in einem Schritt des Heiligen Vaters“. Von Kifinger eindeutig empfohlen. -