Tagebucheintrag vom 7. Juni 1945⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 09265,
Seite 79-80
Donnerstag,
7.6.45.
8.00 Uhr
Dr. Cramer
und
Firma
Holtzmann:
mit einem
Schreiben von
Oberin
Virgilia
von
Planegg:
Sie wollen
die
Ökonomie
sofort aufbauen. Ich unterschreibe
zur Befürwortung der beiden Eingaben.
Schmidt-Pauli
:
An der Pforte sehr
kategorisch.
„Ich habe etwas ganz
Wichtiges.“
Cramer
darauf: Unsere Sache
ist auch wichtig. Zwei
Anträge:
Ein
Lieutenant
ist bereit in kurzer Zeit für ganz München
Kartoffeln und alle Lebensmittel beizubringen.
- Ich habe einige Zweifel dabei. Darüber sehr aufgeregt: Das muß doch die katholische Kirche machen. 2) In
Kreuth
wird das
Lazarett
frei. Also die
Baracke
übernehmen, als Heim für die fern hergekommenen Kinder.
-
Das sei doch ein
Geniegedanke
hätten alle gesagt. Meine
Aktion
läuft.
,
Militärkaplan,
zur Zeit
Kitzbühel, Steyler,
will
Polen
seines Ordens
in Dachau holen, fährt von hier hinaus zum Pfarrer - der
fünf Minuten
später hier im
Hause
ist, ich schreibe ihm Adresse von
Pater
Pies
auf. In
Fulda
zu Hause, soll seine Tante dort grüßen.
Mia Edle von Posch
,
geborene
Baronin
Pastor
- ließ sich nicht abweisen, hatte aber nur
etwas Persönliches. Ihre Straße wird beschlagnahmt, ihr Haus noch nicht,
aber sie fürchtet, darum soll ich ihr Bescheinigung geben,
daß sie sehr
anständig sei und ihre Wohnung frei
bleiben müsse. Ihr
Sohn
verfolgt von der Partei, jetzt seit langer Zeit nichts mehr gehört.
Rechtsanwalt Dr. Josef Panholzer
- tat an der Pforte sehr wichtig:
„Auftrag der
französischen
Regierung“. War mit
Soden
da,
hatte eine kleine Gruppe. Die
französische
Regierung würde
Bayern jede Hilfe angedeihen lassen.
Respondeo
:
Ich kann mich nicht mit
politischen
Fragen befassen. Ich habe für meine
religiös-kirchlichen
Aufgaben so viel zu tun: Kirchenbau,
Volksernährung, Schulaufbau. Die norddeutschen Bischöfe erwarten,
daß sie von uns unterstützt werden - Kirchensteuer, Schulfragen -
(vom
Papst
sagte ich nichts). Er möge also meinen Namen nicht nennen, ich habe wiederholt abgelehnt. Wenn die Sprache darauf kam. 1919 wurde den
Katholiken am Rhein
Separatismus
vorgeworfen.
Domkapitular Jansen
mit
Pfanzelt
.
Aus
Dachau
entlassen,
will
mit
Generaloberin
Brentano
zurückfahren,
wenn sie ihre Schwestern abholt.
Frau Pfitzer
- zum dritten Mal - bittet um Empfehlung,
daß ihr
Sohn
Dr. med.
Wolfgang
hier
seine
Praxis
öffnen dürfe.
Nuntius Orsenigo
taucht plötzlich auf mit
Monsignore
.
Über
Monsignore
Carroll
,
der in
diesen
Tagen erwartet wird.
Mafalda
.
Er übergibt einen Brief. Einladung zum Kaffee.
Hildesheim
sei zerstört.
Pater Doncoeur
SJ
aus
Paris
und
Pater
Colle
O.S.B.
aus
Belgien:
Reisen im Süden und Westen Deutschlands,
um die
KZ
mit dem
Nötigen
zu versehen. Wohnen
Excelsior.
Dachau
aufgelöst, nur noch
Polen.
Wir sprechen sehr lange in Deutsch.
Überall
wie zur Abschrift Liste der deutschen Geistlichen
und
Seminaristen
in französischen
Lagern.
Zweihundert Intentionen
á 10. -
Wollen
Feldmesstisch
geben
.
Auch
Messe und Lebensmittel?
Brauchen
das
wohl an anderer Stelle
[ ... ]
.
Ich führe sie zum Ausblick auf die Höfe. Sind sehr freundlich.
Zwei
Theologenlager:
In
Algier
geleitet vom früherem
Abt Raphael
.
In
Orléans
geleitet von
Kaplan
Stock
,
vorher in Paris Seelsorger. Wünsche übrig für
Orléans:
In
Köln
liegen wohl noch die Bücher.


Schmidt-Pauli


➥ Seite 80
Pater
Erb

Mia Edle von Posch


Rechtsanwalt Dr. Josef Panholzer




Domkapitular Jansen



Frau Pfitzer


Nuntius Orsenigo




Pater Doncoeur








