Tagebucheintrag vom 8. Mai 1945⇦ Einzelansicht
Nachlass Faulhaber 09265, Seite 57-58

Dienstag, 8.5.45: Heute, 15.00 Uhr, erklärt Churchill, der Krieg ist aus, abends spricht der englische König 21.00 Uhr, und 24.00 Uhr ist der Krieg faktisch zu Ende. Michaels-Erscheinung im Maimonat!

Oberbürgermeister Scharnagl: Die Personalreferenten für die einzelnen Sparten, für Schulen Dr. Fingerle.

Kienitz: Es besteht Aussicht, daß Union Hotel für Ordinariat - und Heimatmissionsschwestern zu erreichen wäre?

Stadtpfarrer Preysing: Ob ich etwas von seinem Bruder, dem Bischof in Berlin, weiß? Nein, leider nicht.

Früherer Reichstagsabgeordneter Schwarzer und Kienitz: Wie die Gewerkschaft aufziehen? Bei der allgemeinen Gewerkschaft eintreten für die wirtschaftlichen Fragen, auch Altersversorgung, daneben fürs Religiöse bei einer katholischen Männervereinigung, aber nicht wieder die alte, sondern „für Männer und Arbeiter". Pater Rupert soll hierher kommen, auch Leopold Schwarz muß kommen. Bayerisch in der Tat, aber nicht im Titel. Mußte wegen des Generals im Zimmer warten.

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General Frederick etwa fünfundzwanzig Minuten. Thyssen (?) Treppesch: Wegen Plünderungen in Bogenhausen, schreibt Pater Kastner, wiederholt vorgetragen, erst heute früh, wird jetzt durchgegriffen.

14.00 Uhr die duo dentes - müssen sich heute melden, weil neu in Arbeit eingewiesen.

libra zweimal abgewiesen. Ich bin heiser vor Reden.

Landesbischof Meiser wird heute mit Auto geholt von Erlangen, 16.00 Uhr schwere Detonation. Zeitzünder?

Der Krieg hat mir mehr [ ... ] gegeben [ ... ] vom Bayerischen Hof her.

15.00 Uhr hat Churchill gesprochen, 21.00 Uhr der König - mein einfacher Lautsprecher blieb stumm.

Hitlergruß heute fürs Militär abgeschafft.
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Digitalisat Faulhaber-Edition